Eins gibt es, was die Besten allem anderen vorziehen: den Ruhm den ewigen den vergänglichen Dingen. Die Meisten freilich liegen da vollgefressen wie das liebe Vieh. – Heraklit
Das Alter ist eine völlige Verstümmelung. Man hat alles, aber jedem einzelnen das man hat, fehlt etwas. – Heraklit
Krankheit läßt den Wert der Gesundheit erkennen, das Böse den Wert des Guten, Hunger die Sättigung, Ermüdung den Wert der Ruhe. – Heraklit
Das Weltall in seiner für alle Lebewesen gültigen Weltordnung war, ist und wird ewig sein ein in sich lebendes Feuer, das sich in ständigem Rhythmus entzündet und verlöscht. – Heraklit
Wenn du die Wahrheit suchst, sei offen für das Unerwartete, denn es ist schwer zu finden und verwirrend, wenn du es findest. – Heraklit
Der Krieg ist der Vater aller Dinge und der König aller. Die einen macht er zu Göttern, die anderen zu Menschen, die einen zu Sklaven, die andern zu Freien. – Heraklit
Bei einem Fluß ist es nicht möglich zweimal hineinzusteigen in denselben – auch nicht ein sterbliches Wesen zweimal zu berühren und zu fassen im gleichen Zustand – es zerfließt und wieder strömt es zusammen und kommt her und geht fort. – Heraklit
Der Herr, der das Orakel in Delphi besitzt, sagt nichts und birgt nichts, sondern er deutet an. – Heraklit
Obwohl das Weltgesetz allen Lebewesen gemeinsam ist, verhalten sich die meisten so, als ob sie eine eigene Welteinsicht besäßen. – Heraklit
Man kann nicht zweimal in denselben Fluss steigen, denn andere Wasser strömen nach. Auch die Seelen steigen gleichsam aus den Wassern empor. – Heraklit
Und es ist immer ein und dasselbe, was in uns wohnt, Lebendes wie Totes, Waches und Schlafendes und Junges und Altes. Aus der Verschmelzung der Gegensätze entsteht das Leben, aus dem Gegensatz zwischen Mann und Frau: das Kind. Das Leben besteht aus dem Kampf der Gegensätze, denn: Gott ist Tag und Nacht, Winter und Sommer, Krieg und Frieden, Sattheit und Hunger. – Heraklit
Es ist schwer das eigene Herz zu bekämpfen, weil es das, was es will, mit seiner Seele erkauft. – Heraklit
Wahre Erkenntnis ist unmöglich, da die Objekte der Sinneswahrnehmung sich immer verändern. – Heraklit
Sie verstehen nicht, wie das auseinander Strebende ineinander geht: gegenstrebige Vereinigung wie beim Bogen und der Leier. – Heraklit
Der Herr, dem das Orakel von Delphi gehört, offenbart sich nicht und verbirgt sich nicht, er redet in Zeichen. – Heraklit
Sofern wir in die Natur eingreifen, haben wir strengstens auf die Wiederherstellung ihres Gleichgewichts zu achten. – Heraklit
Alle menschlichen Gesetze werden von dem Einen Göttlichen genährt, das alles beherrscht und allen genügt. – Heraklit
Krieg ist aller Dinge Vater, aller Dinge König. Die einen macht er zu Göttern, die andern zu Menschen, die einen zu Sklaven, die andern zu Freien. – Heraklit
Die Wachenden haben eine gemeinsame Welt, doch jeder Schlummernde wendet sich nur an seine eigene. – Heraklit
Für Gott ist alles schön und gut und recht; nur die Menschen sind der Meinung, das eine sei recht, das andere unrecht. – Heraklit
Solange wir leben, sind unsere Seelen tot und in unserem Leib begraben; wenn wir aber sterben, dann werden sie wieder lebendig. – Heraklit
Die Grenzen der Seele wirst du nicht finden, auch wenn du alle Wege durchwanderst. So tiefen Grund hat sie. – Heraklit
Schwer ist es, mit der Gemütswillkür zu kämpfen; denn wovon sie begehrt, daß es sei, das erkauft sie mit dem Leben. – Heraklit
Aber obschon das Wort allen gemein ist, leben die meisten so, als ob sie eine eigene Einsicht hätten. – Heraklit
Das Denken ist der größte Vorzug, und die Weisheit besteht darin, die Wahrheit zu sagen und nach der Natur zu handeln, auf sie hinhörend. – Heraklit
Bestände das Glück in körperlichen Lustgefühlen, so müsste man die Ochsen glücklich nennen, wenn sie Erbsen zu fressen finden. – Heraklit
Krankheit macht erst die Gesundheit angenehm und gut, Hunger die Sättigung, Ermüdung die Ruhe. – Heraklit
Die Sinnenwahrnehmung ist trügerisch, die Vernunfterkennnis die alleinige Richterin der Wahrheit. – Heraklit
Toren bleiben sie, auch wenn sie zuhören, denn sie sind wie Tauben. Ihnen bezeugt es der Ausspruch: anwesend sind sie, doch abwesend. – Heraklit
Wenn ihr nicht mich, sondern das Wort vernehmt, ist es weise zuzugestehen, dass alles eins ist. – Heraklit
Nicht gut ist, daß sich alles erfüllt, was du wünschest: Durch Krankheit erkennst du den Wert der Gesundheit, am Bösen den Wert des Guten, durch Hunger die Sättigung, in der Anstrengung den Wert der Ruhe. – Heraklit
Wenn er's nicht erhofft, wird er das Unverhoffte nicht finden. Denn unerforschlich ist's und unzugänglich. – Heraklit
Der Seele Grenzen kannst du nicht ausfinden und ob du jegliche Straße abschrittest; so tiefen Grund hat sie. – Heraklit
Krankheit macht die Gesundheit angenehm, Schlimmes das Gute, Hunger die Sättigung, Anstrengung die Ruhe. – Heraklit
Wo keine Bewegung ist, herrscht Verfall. Das Gemisch im Becher zersetzt sich, wenn es nicht geschüttelt wird. – Heraklit
Esel ziehen Häcksel dem Gold vor. Es steht in deinem Belieben, daraus deine eigenen Schlüsse zu ziehen. – Heraklit
Unsterbliche sterblich, Sterbliche unsterblich: sie leben gegenseitig ihren Tod und sterben ihr Leben. – Heraklit
Bei Gott ist alles schön und gut und gerecht; die Menschen aber halten einiges für gerecht, anderes für ungerecht. – Heraklit
Sie verstehen es nicht, auch wenn sie es vernommen. So sind sie wie die Tauben. Das Sprichwort bezeugt's ihnen: ›Anwesend sind sie abwesend‹. – Heraklit
Verbindungen: Ganzes und Nichtganzes, Zusammengehendes und Auseinanderstrebendes, Einklang und Mißklang und aus Allem Eins und aus Einem Alles. – Heraklit
Geh hin: der Seele Grenzen findest du nicht, auch wenn du alle Straßen wanderst; so tief reicht ihr vernünftiges Wesen. – Heraklit
Sie verstehen nicht, wie das eine auseinanderstrebend ineinanderstrebt, wie gegeneinanderstrebend sich Bogen und Leier verbinden. – Heraklit
Mit dem Herzen zu kämpfen ist hart. Denn jeden seiner Wünsche erkauft man um seine Seele. – Heraklit